Bewegendes Gedenken im Wald bei Poppenhausen

Mathias Günther

Am 11. Mai 1942 wurden im Wald nahe der Ortschaft Poppenhausen 19 polnische KZ- Häftlinge und der polnische Zwangsarbeiter Jan Sowka hingerichtet.

Unter den Anfeuerungen einer fanatisierten Menschenmenge, welche aus den umliegenden Ortschaften zu diesem bestialischen Schauspiel zusammengeströmt war, ließ die SS- Führung diese Menschen als Vergeltungsmaßnahme ermorden.

Seit 1966 erinnert nahe der Stelle, an welcher sich das grausame Verbrechen vollzog, ein Denkmal an die Bluttat.

Jedes Jahr findet unter Beteiligung polnischer Delegationen am 11. Mai ein feierliches Gedenken zu Ehren der Ermordeten statt.

Im Laufe der Zeit war es Bernd Ahnicke von der VVN-BdA Thüringen und der polnischen Deutschlehrerin Urszula Banach gelungen, durch intensive Forschungen die Familien der Opfer zu finden und zu den jährlichen Gedenkveranstaltungen einzuladen.

Auch in diesem Jahr wurde an das damalige Grauen erinnert. Feierlich wurden die Namen der ermordeten polnischen Bürger verlesen, bevor Geistliche eine Segnung vornahmen.

Bernd Ahnicke schilderte die beklemmenden Ereignisse von 1942, bevor Bürgermeister Christopher Other und der 1. Beigeordnete des Landkreises, Dirk Lindner, das Wort ergriffen.

Anschließend berichtete Frau Banach von ihren Forschungsergebnissen zur Geschichte der Familie von Adam Szcerkowski.

Alle Wortbeiträge waren gekennzeichnet vom Entsetzen über das Massaker und betonten die Verantwortung der heute Lebenden dafür, das diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten.

Dies sei angesichts der erneuten Gefahr des Erstarkens von rechtsextremen Kräften heute umso dringender.

An der bewegenden Feierstunde nahmen auch Kreisräte der LINKEN und Vertreter des Abgeordnetenbüros des LINKE- Landtagsabgeordneten Ronald Hande teil.

 

Fotos: Mathias Günther