Internationaler Tag der Genossenschaften: Die Linke fordert gezielte Förderung für demokratisches Wirtschaften
Zum Internationalen Genossenschaftstag am 5. Juli bekräftigt die Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag ihre Unterstützung für gemeinschaftliches Wirtschaften und demokratische Unternehmensformen. Aus Sicht der Fraktion leisten Genossenschaften einen wichtigen Beitrag zu einer sozialen, nachhaltigen und krisenfesten Wirtschaft – auch in Thüringen. „Genossenschaften stehen für Solidarität, demokratische Mitbestimmung und wirtschaftliche Stabilität. Sie gehören für uns zu den besten Beispielen, wie Wirtschaft auch jenseits von der Profitlogik des ‚Shareholder Value‘ funktionieren kann“, erklärt Andreas Schubert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag. Ob in der Energieversorgung, im Wohnungsbau oder in der Landwirtschaft – überall zeigen Genossenschaften, wie regionale Wertschöpfung und soziale Teilhabe Hand in Hand gehen.
Ein besonderer Vorteil von Genossenschaften zeigt sich gerade in Krisenzeiten. Genossenschaften sind in wirtschaftlichen und finanziellen Krisen stabiler als klassische Unternehmensformen. Sie reagieren flexibler, entlassen seltener Personal und orientieren sich stärker am langfristigen Gemeinwohl statt an kurzfristiger Rendite und gehen weit seltener in Insolvenz als andere Unternehmensformen. „Diese Krisenresilienz macht Genossenschaften zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer zukunftsfähigen Wirtschaft, denn sie sind ein Stabilitätsanker“, so Schubert. „Gerade in strukturschwachen Regionen können sie ein Garant für Beschäftigung, Versorgung und Teilhabe sein. Wir fordern daher von der ‚Brombeer‘-Landesregierung, dass sie Genossenschaften nicht länger als Nischenphänomen betrachtet“, so Schubert weiter. „Es braucht gezielte Unterstützung, beispielsweise durch die Einrichtung eines eigenen Förderprogramms, um die Gründung genossenschaftlicher Unternehmen zu erleichtern.“
Die Linksfraktion sieht in Genossenschaften nicht nur eine weitere unternehmerische Rechtsform, sondern ein demokratisierendes Element in der Wirtschaft: „Wenn wir Mitbestimmung und Teilhabe in der Wirtschaft ernst nehmen, dann sind die Unternehmensformen zu stärken, die genau das ermöglichen, wie eben Genossenschaften“, betont Schubert. „Sie sind ein Alternativmodell zur anonymen Konzernmacht und eine echte Alternative im Kampf gegen Oligopole. Gerade in Zeiten, in denen sich (Wirtschafts-)Macht in immer weniger Händen konzentriert und Lobbyisten zunehmend unverhohlener für eine entfesselte Wirtschaft ohne Regeln trommeln, sind sie wichtiger denn je.“